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Feierstunde am 1. März

Der 24. Februar 1945 ist in die Geschichte Wagenschwends eingegangen als der Tag, an dem im Dorf bei einer Schießerei vier Menschen ums Leben kamen, wenige Wochen vor Kriegsende. Unter den Toten: die polnische Zwangsarbeiterin Hanka Szendzielarz. Die junge hochgebildete Polin war als Kriegsgefangene nach Wagenschwend gekommen und war hier sehr beliebt. Bei der Schießerei im Gasthaus Linde war sie zwischen die Fronten geraten und tödlich verletzt worden. Zuhause in Polen hinterließ sie Mann und Kind.

Bilder der Hochzeit von Hanka und Zygmund Szendzielarz

Gerhard Schäfer vom Museumsverein hat Hankas Geschichte gemeinsam mit anderen jahrelang recherchiert. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass Hankas Mann berühmter Untergrundkämpfer war, der heute als Nationalheld in Polen hoch verehrt wird. Die gemeinsame Tochter erfuhr erst kurz vor ihrem eigenen Tod vom Schicksal ihrer Mutter und besuchte auf Einladung von Gerhard Schäfer vor wenigen Jahren nocheinmal Hankas Grab in Wagenschwend. Besucher unseres Hauses begegnen Hanka und ihrer Geschichte im Treppenaufgang unseres Museums.

75 Jahre nach dem Geschehen wollen wir an das tragische Ereignis und an die Toten erinnern, ebenso wie an alle Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkriegs. Deswegen findet am Sonntag, 1. März, um 10.15 Uhr in der Wagenschwender Kirche Hl. Kreuz ein Gottesdienst mit anschließender Gedenkfeier statt. Ihre Teilnahme zugesagt haben unter anderem der polnische Konsul vom Generalkonsulat in München, Marcin Krol, sowie Landrat Achim Brötel. Im Anschluss an die Veranstaltung werden wir auf dem Wagenschwender Friedhof Kränze niederlegen.