Limbach – die glorreichen Sieben

Zum 1. Januar 1973 schlossen sich die Gemeinden Balsbach, Laudenberg, Limbach und Wagenschwend zur neuen Gemeinde Limbach zusammen. Die Ortsteile Heidersbach, Scheringen und Krumbach folgten.

Durch die Vereinigung der Landkreise Buchen und Mosbach zum Neckar-Odenwald-Kreis fiel auch die Kreisgrenze, die sich durch die Gemeinde zog. Der Ausbau der öffentlichen Infrastruktur in der Flächengemeinde und das Zusammenwachsen der 7 Ortsteile sind große Aufgaben, die trotz größter Anstrengungen bis heute nicht abgeschlossen sind. Die Gemeinde Limbach erfüllt die Vorgaben der Landes- und Raumplanung als Kleinzentrum zwischen den Mittelzentren Buchen (16 km), Eberbach (20 km) und Mosbach (17 km) …

Seit 2005 sind die Stadtwerke Buchen für die technische Betriebsführung in den Ortsteilen Balsbach, Heidersbach, Laudenberg, Scheringen und Wagenschwend verantwortlich, die Ortsteile Krumbach und Limbach werden von den Stadtwerken Mosbach betreut. Limbach ist Mitglied der Volkshochschule Mosbach, auch mit einem Angebot vor Ort. In der Musikschule Mosbach werden zum Angebot der vielen Vereine Interessierte durch Fachkräfte in Musik und Gesang unterrichtet.

Limbach ist mit vielen anderen Gemeinden Mitglied im Naturpark Neckartal-Odenwald und im UNESCO-Geopark Bergstraße – Odenwald und gehört zur Metropolregion Rhein-Neckar. Infos auf dieser Seite aus dem Museum und der Gemeinde Limbach.

Interview mit Bürgermeister Thorsten Weber

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Balsbach

Die herrschaftlichen Verhältnisse der zurückliegenden Zeit spiegeln sich in dem bis 1913 geführten Wappen, das im oben geteilten Feld die drei Zwingenberger Schwanenhälse und die drei Leiningschen Adler, im unteren Feld einen balzenden Auerhahn zeigt. Der Ortsname geht dabei nicht auf diesen Vogel zurück, sondern mit aller Wahrscheinlichkeit auf die Wasserminze “Balse” oder auf einen Personennamen. 1913 entschied der Gemeinderat, ausschließlich den Auerhahn im Wappen zu führen.

Historie
Der Ort wird 1306 als Ballispach erstmals erwähnt. Balsbach ist wohl ein hoch-/spätmittelalterlicher Rodungsort im zu Amorbach gehörenden Waldgebiet. Die Besiedlung erfolgte von den Burgen Zwingenberg und Lohrbach her und überschnitt sich mit den Siedlungsbewegungen von Amorbach. 

Die Herrschaft war zwischen den beiden Burgen geteilt, die beide zur Kurpfalz gehörten, Zwingenberg nur zeitweise. Die Zentzuständigkeit blieb mainzisch (Mudau). Erst 1715 kam das Gebiet zur Zent Mosbach. 

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An die Zentzugehörigkeit erinnert die heute noch im Wald sichtbare Grenzmarkierung, der Heerhaa. Während des 16. und 17. Jahrhunderts versuchte die Pfälzer Herrschaft das Gebiet zu reformieren – die Einwohner blieben jedoch katholisch. Nach der Auflösung der Kurpfalz durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 fielen die Besitzungen im Odenwald an das Fürstentum Leiningen, seit 1806 lag die Landeshoheit beim Land Baden.

Zahlen & Fakten
Größe: 615 ha
Lage: 520m ü NN
Eingemeinaung zu
Limbach zum 1. Januar 1973

340 Einwohner
Kath. Kirchengemeinde
Elztal-Limbach-Fahrenbach
Ev. Gemeinde Mudau
3 aktive Vereine

Balsbach heute

Im Ortsteil BALSBACH bestimmen die Christkönigskirche, das frühere Klarissenkloster und das ehemalige Schul- und Rathaus das Ortsbild. 

Hier haben die Vereine und die Jugend ihre Heimat gefunden. Das Haus wurde mehrfach saniert und umgebaut und bildet inzwischen den Dorfmittelpunkt bei allen Aktivitäten. Das Gasthaus „Zum Engel“ mit Gästehaus spielt eine wichtige Rolle im Leben der Ortschaft. 

Zeugnisse aus der Geschichte sind der Limes, der die Gemarkung schneidet und ein mittelalterlicher Heerhag.

Historisches

Balsbach wurde als Ballispach erstmals im Jahr 1306 erwähnt. Damals legte der Rittersbacher Pfarrer Konrad, genannt Compost, in einer Urkunde vom 3. Januar, Stiftungen für die Mosbacher Kirche „St. Juliana“ fest. Diese ergaben sich aus Erträgen von Gütern des Pfarrers in 16 Ortschaften, darunter auch Balsbach. 

Die Gründung der Ortschaft fällt in die hochmittelalterliche Rodungsphase im hinteren Odenwald. Die Besiedelung erfolgte von den Burgen Zwingenberg und Lohrbach her in Überschneidung mit Siedlungsbewegungen des Klosters Amorbach. Um 1330 befand sich die Ortschaft als Würzburger Lehen in Händen von Herold Nest von Obrigheim. 

In den folgenden Jahrhunderten teilten sich die Inhaber der beiden Burgen die Ortsherrschaft (Zwingenberg, Hirschhorn und deren Nachfolger, Pfalz Mosbach, Kurpfalz). 

Aus der Lage im Amorbacher Waldbezirk, bzw. an dessen Rand, resultiert die Zugehörigkeit zur mainzischen Zent Mudau (bis 1715, danach zur Zent Mosbach) mit Abgaben an das Amorbacher Kloster und den Limbacher Pfarrer. Sichtbare Zeichen aus dieser Zeit sind im nördlichen Teil der Gemarkung Reste des Mudauer Heerhags, der als Graben und mit Gestrüpp bewachsener Erdwall als Grenze gegen die Pfalz diente. 

Durch die Säkularisation kam der gesamte Raum 1803 an das Fürstentum Leiningen und 1806 an das Großherzogtum Baden.

Lage
Die Gemarkung umfasst 615 ha, wobei der Waldanteil bei 345 ha und die Siedlungsfläche bei 9 ha liegen. Im Gewann “Kalte Höhe” werden 531 m über NN erreicht.

Heidersbach

Auf blauem Grund befindet sich ein silberner Wellenbalken, darüber zwei fünfstrahlige goldene Sterne. Der Wellenbalken soll einen Bach darstellen. Das Wappen wurde im Jahr 1907 auf Vorschlag des Generallandesarchivs angenommen.

Historie
Heidersbach wurde um 1315 als Heydinsbuch erstmals erwähnt und ist wohl als Rodungsort des ausgehenden Mittelalters im zu Amorbach gehörenden Waldgebiet entstanden. Der Ort gehörte zur Mudauer Zent (Mainz). 1715 gelangte die Zenthoheit im Austausch an die Zent Mosbach (Pfalz), wurde 1802 an Leiningen weitergegeben und fiel 1806 an Baden.

Zahlen & Fakten

  • Größe: 706 ha
  • Lage: 360 m ü NN Eingemeindung zu Limbach zum 1. August 1973
  • 6 aktive Vereine
  • 663 Einwohner
  • Kath. Kirchengemeinde Buchen
  • Ev. Gemeinde Großeicholzheim
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Der Ortsteil HEIDERSBACH liegt verkehrsgünstig an der Bundesstraße 27, was der Entwicklung der Ortschaft bis heute gut tut. 

Die Buntsandsteinbauten der kath. Kirche St. Wendelin und der ehemaligen Schule – heute Vereinsheim – prägen den Ortseingang aus Richtung Mosbach, während sich beidseits in Richtung Buchen ein bedeutendes Gewerbegebiet entwickelt hat. 

Nicht nur in der Faschnachtszeit, sondern auch beim Engagement ist die Bevölkerung „Dick Do“. 

Seit dem Jahre 2018 ist Heidersbach eines von drei Bioenergiedörfern im Landkreis. 

Eine Vielzahl von regenerativen Stromerzeugungen aus dem Bereich der Photovoltaikanlagen und eine Biogasanlage, aber auch zwei Wärmenetze machen den Ort zum Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Zwei Gaststätten im Ort sind wichtige Anlaufstationen. 

Der weit über die Grenzen hinaus bekannte Landgasthof „Heidersbacher Mühle“ mit seinem besonderen Flair führt viele Gäste nach Heidersbach.

Historisches

Heidersbach taucht um das Jahr 1315 als Heydinsbuch erstmals in Dokumenten auf. Der Ort gehörte, wie sich ab 1495 nachweisen lässt, zur Mudauer Zent. 

Im 15. Jahrhundert war Heidersbach in der Hand der Junker von Eicholzheim und der Rüdt, später der Landschad von Steinach. 

Mit dem Aussterben der Landschad fiel der Ort 1633 an die Pfalz. Bald wurde Heidersbach aber an die Herrschaft von Degenfeld-Schornburg und danach bis 1715 an die Mainzer Zentherrschaft abgetreten. Anschließend gelangte die Zenthoheit im Austauschvertrag mit der Pfalz an Mosbach. 

Diese wurde 1803 an Leiningen weitergegeben und 1806 fiel sie an das Großherzogtum Baden. Seit 1850 schließlich gehörte der Ort zum Bezirk Buchen.

Lage
Das Dorf hat eine Gemarkungsgröße von 706 ha, davon sind 414 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und 282 ha Wald.

Krumbach

Die Verleihung des Rechts zur Führung des abgebildeten Wappens und einer Flagge in den Farben Gelb-Blau erfolgte am 4. Mai 1960 durch das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg. Der goldene Löwe und die silberne Lilie in Blau sind dem Wappen des Klosters Amorbach entnommen, das in Krumbach schon 1395 den großen Zehnten besaß. Das silberne Rad ist ein Verweis auf Kurmainz, das eine Zeit lang einen Teil des großen Zehnten hatte, diesen jedoch bald an die Kurpfalz abtrat.

Historie
Der Ort wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts mehrfach erwähnt (1316 Crumpach, 1317/22 Kru(m)pach, 1347 Grumbach). Er ist wohl ein Rodungsort des ausgehenden Mittelalters im zu Amorbach gehörenden Waldgebiet und gehörte zur Mudauer Zent (Mainz).

1715 gelangte die Zenthoheit im Austauschverfahren an die Zent Mosbach (Pfalz), wurde 1803 an Leiningen weitergegeben und fiel 1806 an Baden.

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Zahlen & Fakten

  • Größe: 330 ha
  • Lage: 385 m ü NN
  • Eingemeindung zuLimbach zum 19. Juli 1975
  • 7 aktive Vereine
  • 668 Einwohner
  • Kath. Kirchengemeinde
    Elztal-Limbach-Fahrenbach
  • Ev. Gemeinde Fahrenbach

Krumbach heute

Im Ortsteil KRUMBACH, ebenfalls Erholungsort, ist durch einen Lebensmittelmarkt und eine Metzgerei mit eigener Schlachtung die Grundversorgung gesichert. 

Das sanierte und umgebaute alte Schulhaus sowie der Neubau des Feuerwehrhauses werten die Ortsmitte zusätzlich auf. Ein Hotel mit einem Restaurant und Tanzlokal ist bei  Einheimischen und Gästen eine sehr beliebte Anlaufstelle. Aus Krumbach stammte der Vater des 1. Reichspräsidenten Friedrich Ebert. 

Ein Denkmal am alten Schulhaus erinnert daran. Die Christkönigskirche wurde vor ca. 70 Jahren errichtet. Krumbach ist Gewerbestandort und durch den privat betriebenen Campingplatz, u.a. mit Schwimmbad und Fitness-Center, wichtigster Tourismusstandort innerhalb der Gemeinde. Das an Krumbach angrenzende, ausgedehnte Waldgebiet weist zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege auf, die weit über die Ortsgrenze hinausreichen und Anschlussmöglichkeiten an bekannte Strecken im Neckar-Odenwald-Kreis bieten. 

Ein Minigolfplatz an der bei Radlern und Wanderern beliebten Wanderbahn, einer ehemaligen Schmalspurbahnstrecke von Mosbach nach Mudau, rundet das Angebot ab.

Historisches

Erstmals wurde Krumbach 1316 als Crumpach, 1317/22 als Krum(m)pach, 1347 als Grumbach erwähnt. Der Name bezeichnet eine typische Rodungssiedlung des Hochmittelalters. 

Dies wird auch durch die Herrschafts- und Besitzverhältnisse gestützt. 1317/22 erhielt Friedrich von Limpurg vom Würzburger Fürstbischof u.a. auch Krumbach zum Lehen. 

Die Lehensherrschaft wechselte mehrmals. Im Spätmittelalter war die Ortsherrschaft ganz im Besitz der Pfalz und gelangte 1499 von der Mosbacher Seitenlinie an das Kurhaus. 

Krumbach und Robern bildeten zusammen ein eigenes Gericht, in dem Krumbach mit drei Schöffen allerdings nur 1/3 der Gerichtspersonen stellte. 

Der pfälzische Schultheiß zu Robern führte, wenn es sich um eine Krumbacher Angelegenheit handelte, den Stab alleine. 

Die Zentherrschaft blieb bis 1715 bei Mainz, ehe sie an die Kurpfalz abgetreten wurde. 

1803 kam Krumbach mit dem pfälzischen Oberamt Mosbach an das Fürstentum Leiningen, über das Baden 1806 seine Souveränität errichtete.

Lage

Höhenlage der Dorfmitte 385 m über NN, Höhenlage der Wirtschaftsflächen 360 bis 430 m über NN, Gemarkungsfläche 330 ha.

Laudenberg

Ein gespaltener Schild; in der (heraldisch) linken roten Schildhälfte das (weiße) Rad von Kurmainz; in der rechten silbernen (weißen) Schildfläche das schwarze Horn der Familie von Adelsheim. Laudenberg war ein kurmainzisches Lehen dieser Familie.

Historie
Das um 1345 erstmals genannte Laudenberg ist ein Rodungsort des ausgehenden Mittelalters im zu Amorbach gehörenden Waldgebiet. Die Ortsherrschaft teilten sich Amorbach und die Herren von Adelsheim. Seit dem 16. Jahrhundert unterstand Laudenberg dem Reichsritterkanton Odenwald, kam 1805 zu Leiningen und 1806 schließlich zu Baden.

Zahlen & Fakten
Größe: 1009 ha
Lage: 450 m ü NN
Eingemeindung zu
Limbach zum 1. Januar 1973
4 aktive Vereine
512 Einwohner
Kath. Kirchengemeinde Elztal-Limbach-Fahrenbach
Ev. Gemeinde Mudau

Laudenberg heute

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Auch der Ortsteil LAUDENBERG trägt das Prädikat „Erholungsort“. Die vor rund 70 Jahren erbaute Kirche „Maria Königin“, das Feuerwehrhaus, das Rathaus sowie die zentrale Grundschule der Gemeinde, alles in unmittelbarer Nachbarschaft  gelegen, sind Ortsmittelpunkt und prägen den Ort. Die örtliche Metzgerei ist das wichtige Standbein bei der Nahversorgung. 

Die 650-Jahrfeier im Jahr 1993 bleibt auf Grund des Engagements der Dorfgemeinschaft und des überragenden Zuspruchs unvergessen. 

Auch Laudenberg liegt an der zur Wanderbahn ausgebauten ehemaligen Bahnlinie und bietet ein umfang-und abwechslungsreiches Wanderwegenetz.

Historisches

Als „Ludenberg“ wurde Laudenberg erstmals 1343 urkundlich genannt. Laudenberg gehörte zur Mudauer Zent und war, wie diese, schon lange vor seiner Erstnennung unter mainzischer Obrigkeit. Die Ortsherrschaft war 1395 zu zwei Dritteln im Besitz des Klosters Amorbach, zu einem Drittel im Besitz des Adels, wohl schon damals der Herren von Adelsheim. 

1488 lieh Martin von Adelsheim sein bisher freieigenes Dorf dem Erzbischof vom Mainz als Lehen aus. Vielleicht war schon damals, sicher von 1648 an, mit ausschließlich adeliger Ortsherrschaft zu rechnen. Anscheinend hatte Amorbach auf seine Rechte verzichtet, im Tausch dafür aber zwischen 1395 und 1529 die Zahl seiner Hufen von 2 auf 5 1/2 vermehrt; möglicherweise gab es noch weiteren Adelsbesitz. An der Grundherrschaft war mit zwei wüsten Gütern, die von den Amorbacher Hufen aus bewirtschaftet wurden und etwa 35 Morgen umfassten, außerdem die pfälzische Kellerei Lohrbach beteiligt. 

Ihren fünf Untertanen hatte Pfalz-Mosbach 1496 die Beteiligung an dem von Mainz erhobenen gemeinen Pfennig untersagt. Als Adelsheimer Besitz war Laudenberg wohl schon seit dem 16. Jh. dem Reichsritterkanon Odenwald inkorporiert und kam 1805 an Leiningen, das bereits 1802/03 die Zentherrschaft übernommen hatte. Von 1806 an unterstand der Ort der badischen Landeshoheit, ab 1813 war Mosbach der zuständige Amtssitz.

Lage
Höhenlage der Dorfmitte 450 m über NN, Höhenlage der Wirtschaftsflächen 410 bis 500 m über NN, Gemarkungsfläche 1009 ha.

Limbach

Das Wappen des heutigen Ortsteils ist auch das Wappen der Gemeinde Limbach. Im gespaltenen Schild links in Rot eine silbern ausgeschlagene goldene Mitra, durch die ein goldener Krummstab gesteckt ist, rechts in Silber übereinander zwei rot bewehrte rot bezungte blaue Adler. Krummstab und Mitra erinnern an das Kloster Amorbach, während die Adler auf die kurze leiningsche Herrschaft Bezug nehmen. Die Annahme das Wappens erfolgte 1909. Am 16. August 1976 verlieh der Neckar-Odenwald-Kreis durch Landrat Hugo Geisert der jetzt sieben Orte umfassenden Gemeinde Limbach erneut das Recht, dieses Wappen zu führen.

Historie
Der Ort wurde zwischen 1050 und 1150 erstmals erwähnt und 1316 Villa Lympach genannt. Limbach ist ein Rodungsort des ausgehenden Mittelalters im zu Amorbach gehörenden Waldgebiet, entspricht jedoch in Orts- und Flurform nicht dem Amorbacher Flurschema. Dies deutet darauf hin, dass der Ort möglicherweise eine andere Vorgeschichte als seine Nachbarorte hat und in gewissem Sinne Zentralort für den südlichen Bereich der Mudauer Zent war.

Zentrum des Ortes war eine Burg, die wohl zum staufischen Reichsland um Wimpfen gehörte. 1310 wurde die Burg an Mainz verkauft. Im Ort hatte der Oberschultheiß von Kurmainz seinen Amtssitz. 1525 zerstörte das Heer der Bauern die Burg auf ihrem Zug nach Würzburg. 1803 kam Limbach an Leiningen. 1806 an das Land Baden.

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Zahlen & Fakten
Größe: 557 ha
Lage: 387 MüNN
Vereinigung zur Gesamtgemeinde Limbach 1,. Januar 1973
15 aktive Vereine
1548 Einwohner
Kath. Kirchengemeinde Elztal-LImbach-Fahrenbach
Ev. Gemeinde Mudau

Limbach heute

Der Zentralort LIMBACH hatte bereits im 14. Jahrhundert zentralörtliche Funktion. Eine Burg, deren Standort der heutige Schlossplatz gewesen ist, und die 1426 errichtete Pfarrei mit vielen Filialkirchen zeugen davon. Die öffentliche und private Infrastruktur ist sehr gut ausgebaut und kann die Grundversorgung der Gemeinde sicherstellen. Die barocke Pfarrkirche St. Valentin, deren ältesten Teile im Turm aus dem Jahr 1426 stammen, wurde 1773 in barockem Stil neu errichtet. In den Jahren 1962–1965 erfolgte abermals ein Umbau. Ein verheerender Brand am 17. September 2003 vernichtete das Kirchenschiff und das Turmdach. 

Nach sehr gelungenem Wiederaufbau wurde die Kirche im Jahr 2007 geweiht. Die Verbindung von erhaltenen, alten Elementen und die Einbringung futuristisch anmutender Bauteile lassen die Besichtigung der Kirche zum Erlebnis werden. Gewerbe und Handwerk sind im Zentralort gut vertreten. Die Schule am Schlossplatz wird in Kooperation mit den Gemeinden Waldbrunn und Fahrenbach als Gemeinschaftsschule geführt.  Sie wird auch von Kindern der umliegenden Gemeinden sehr gerne besucht. 

Die Schule bietet, mitten im Grünen und in familiärer Atmosphäre, beste Bedingungen zum Lernen und ist auch für Schülerinnen und Schüler außerhalb der Gemeinden des Schulverbunds sehr beliebt. Die Wanderbahn und ein gut ausgebautes und ausgeschildertes Wanderwegenetz laden zum Wandern und Fahrradfahren ein. Unvergessen bleibt ein Blick vom Hirschberg, der mit dem Hirschkopfbrunnen ein Erholungshighlight bildet. 

Die “Limbacher Mühle” hat neben Speis und Trank auch ein neues Gästehaus zu bieten. Das Landhotel „Limbacher Hof“ ist beliebter Treffpunkt für Urlauber.

Historisches

In den sog. Amorbacher Traditionsnotizen, einer Zusammenstellung verschiedener Erwerbungen durch die Benediktinerabtei Amorbach, ist der Zentralort Limbach erwähnt. Der dort genannte Abt Richard amtierte von 1011 bis 1039. In diesem Zeitraum war Limbach mit fünf weiteren Orten in den Besitz des Klosters Amorbach gekommen. Auf ein bestimmtes Jahr lässt sich diese erste urkundliche Erwähnung des Zentralorts Limbach somit nicht festlegen. Obwohl „Limpach“ im Waldbereich des Klosters Amorbach entstanden ist, besaß es eine Burg, die wahrscheinlich zum staufischen Reichsland um Wimpfen gehörte. 

Ursprünglich zählte der Ort zum Herrschaftsbereich des Hochstiftes Würzburg. Anfang des 14. Jh. verkaufte der Bischof Andreas den Ort an Schenk Eberhard von Erbach, der 1318 Limbach mit der Mudauer Zent an den Mainzer Erzbischof verkaufte. Dieser gab Burg und Ortsherrschaft den Herren zu Adelsheim und ab 1488 Wilhelm Rüdt von Bödigheim zum Lehen. Die Burg wurde 1525 durch Bauern zerstört und im Jahre 1780 wegen Baufälligkeit abgebrochen. 

Während der Zeit der kurmainzischen Herrschaft (1318- 1803) diente das „Schloss“ den Oberschultheißen von Kurmainz als Amtssitz. 1803 kam Limbach durch den Reichsdeputationshauptschluss an den Fürsten zu Leiningen. 1806 erhielt Baden die Souveränität. Zuständiges Amt war in der Mainzer Zeit die Kellerei Mudau im Oberamt Amorbach. Mit dem Übergang an Baden wurde ab 1813 Buchen zuständig und ab 1921 Mosbach.

Lage
Höhenlage der Dorfmitte 387 m über NN, Höhenlage der Wirtschaftsflächen 280 bis 440 m über NN, Gemarkungsfläche 557 ha.

Scheringen

Scheringen gehörte bis 1803 zum Kurmainzischen Oberamt Amorbach, anschließend bis 1806 zum Fürstentum Leiningen. Das 1908 angenommene 50Wappen beinhaltet auf blauem Schild eine silberne Lilie aus dem amorbachischen Wappen.

Historie
Möglicherweise wird der Ort als Ansiringa 790 im Lorscher Codex erstmals erwähnt, auch der 1251 erstmals sicher überlieferte Ortsname Sherringen deutet auf eine Besiedlung im frühen Mittelalter hin. Die Flurform ist jedoch für den Amorbacher Rodungsbereich typisch, deswegen muss von einer Überformung oder gar Neubesiedelung im Hochmittelalter ausgegangen werden.

1318 wurde der Ort zusammen mit Limbach an Mainz verkauft und unterstand seitdem der Mudauer Zent. 1803 kam Scheringen an Leiningen, 1806 an das Land Baden.

Zahlen & Fakten
Größe: 413 ha
Lage: 340 / 390 m ü NN
Eingemeindung zu
Limbach zum 1. Januar 1974
7 aktive Vereine
476 Einwohner
Kath. Kirchengemeinde Buchen
Ev. Gemeinde Mudau

Scheringen heute

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Im Jahre 1990 konnte der Ortsteil SCHERINGEN seinen 1200. Geburtstag feiern, wozu tausende Gäste nach Scheringen kamen. Scheringen ist zur reinen Wohngemeinde geworden. Prächtige Sandsteinbauten, allen voran das ehemalige Schulhaus, das heute von den Vereinen genutzt wird, künden von den Steinbrüchen und Steinmetzen, die neben der Landwirtschaft für die Ortschaft prägend waren. Im Unterdorf schlängelt sich der Elzbach durch das malerische Wiesental. 

Als Station der Museumsstraße „Odenwälder Bauernhaus“ ist in Scheringen eine Flachsdarre erhalten und beschrieben. Der historische „Dreisteg“ über die Elz zwischen Scheringen und Limbach ist ein kulturhistorisches und landschaftliches Kleinod.

Historisches

Der nachgewiesenermaßen älteste der sieben Ortsteile der Gemeinde Limbach ist Scheringen. Das ehemalige BenediktinerklosterLorsch, in der Nähe von Heppenheim an der Bergstraße, beherbergt die älteste erhaltene Urkunde, in der Scheringen genannt wird. 

Im sog. Lorscher Codex ist Scheringen bereits im Jahre 790 n. Chr. erstmals erwähnt, damals allerdings unter dem Namen Ansiringa im Gau Wingartheiba. 

Aus den Ergebnissen der Ortsnamensforschung ist zu schließen, dass u.a. Ortsnamen auf -ingen mit einem vorgesetzten germanischen Personennamen zu den ältesten deutschen Siedlungen gehören. Scheringen könnte somit auch einige hundert Jahre älter sein.

Lage
Das Ort liegt im Unterdorf 340 m über NN und in den Höhenlagen des Oberdorfs 440 m über NN; Gemarkungsfläche 413 ha.

Wagenschwend

Das Wappen ist im gespaltenen Schild links in Blau und Silber schrägrechts gerautet und bringt mit dem Löwen und den blau und silbernen Rauten die Zugehörigkeit zum Kurpfälzischen Oberamt Mosbach zum Ausdruck, die bis zum Jahr 1803 andauerte.

Historie
Das erstmals 1326 als Wachengeswende erwähnte Wagenschwend ist ein Rodungsort des ausgehenden Mittelalters im Amorbacher Waldgebiet. Es gehörte zur Mudauer Zent.

1634 wurde der Ort im 30jährigen Krieg zerstört und blieb bis 1674 unbewohnt. 

1715 trat Mainz die Ortsrechte an die Pfalz ab, Wagenschwend wechselte von der Mudauer Zent zur Mosbacher Zent. 1803 kam Wagenschwend an Leiningen, 1806 an das Land Baden. 

Zahlen & Fakten
Größe: 733 ha
Lage: 530 m ü NN
Eingemeindung zu Limbach zum 1. Januar 1973
7 aktive Vereine
476 Einwohner
Kath Kirchengemeinde Elztal-Limbach-Fahrenbach
Ev. Gemeinde Fahrenbach

Wagenschwend heute

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In WAGENSCHWEND ist es, umgangssprachlich ausgedrückt, gerade zur kalten Jahreszeit noch einen „Kittel kälter“. Umso angenehmer ist das Klima an heißen Sonnentagen auf einer Höhe von rund 500 m über NN. Wagenschwend ist ein lang gestrecktes Straßendorf, das sich nach dem Ausbau der Straßen sehr ansehnlich präsentiert. Bestimmend im Dorfbild ist das Rathaus, in dem auch das überregional bedeutende Dorfmuseum untergebracht ist. Die alte Schmiede, eine Odenwälder Barbierstube, die Schuhmacherwerkstatt oder das Backhaus werden vom rührigen Verein ansprechend
präsentiert.

Historisches

Als Siedlung und Gemarkung wurde Wagenschwend erstmals 1322 – 1333 in einem Würzburger Lehenbuch als „Wachengeswende“ erwähnt. Der Name des Ortes deutet auf einen Rodungsvorgang (swenden, swand) und einen Bestimmungsort als Personennamen (Wacho oder Wachin) hin. Herrschaftsrechtlich musste in Wagenschwend zwischen der Zent-, Orts- und Grundherrschaft unterschieden werden.

Zunächst hatte das Würzburger Hochstift die Zenthoheit (Kloster Amorbach, Zent Mudau). Anfang des 14. Jh. kaufte das Erzbistum Mainz die hohen Rechte vom Hochstift Würzburg ab, die es wiederum 1715 an die Kurpfalz abtrat, so dass Wagenschwend von der Zent Mudau zur Zent Mosbach wechselte. 1803 wurde die kurpfälzische Zent Mosbach unter leiningische Herrschaft gestellt. Ab 1806 war das Großherzogtum Baden, Amt Eberbach, zuständig.1924 wechselte das Amt nach Mosbach. Orts- und grundherrschaftlich war der Ort Wagenschwend seit jeher zwischen der Burg Lohrbach und der Burg Zwingenberg geteilt. 1403 wurden die Zwingenberger Rechte an die Herren von Hirschhorn übertragen. Zeitweise gingen die Rechte an den Pfalzgrafen Otto II. von Mosbach und dann wieder an die Herren von Hirschhorn. Sie kamen daraufhin zur Kurpfalz und anschließend zum Großherzogtum Baden.

Nach den schwierigen Jahrzehnten Mitte des 19. Jahrhunderts mit einer Verelendung und Hungersnot im Odenwald, die auch eine Auswanderungswelle zur Folge hatte, ging es in den sieben Ortsteilen vom heutigen Limbach mit dem Bau der Nebenbahn Mosbach – Mudau, die 1905 in Betrieb ging, wirtschaftlich bergauf. Erste Betriebe entstanden, die Männern und Frauen Arbeit und Broterwerb sicherten. Zuvor war die Land- und Forstwirtschaft auf den kargen  Böden und das Kleingewerbe Lebensgrundlage für die Menschen im sog. „badisch-Sibirien“.

Die beiden furchtbaren Weltkriege forderten auch hier ihren Tribut. Im 1. Weltkrieg fielen 71 Soldaten, im 2. Weltkrieg kehrten 278 Soldaten nicht mehr nach Hause zurück. Der Zustrom an Heimatvertriebenen ließ die Einwohnerzahlen stark ansteigen. 1950 waren es bereits 898 Neubürger, die in den sieben Ortschaften eingewiesen waren. Einschneidende  Veränderungen in den Strukturen brachten die Gemeinde- und Kreisreformen Anfang der 70er Jahre.

Lage
Höhenlage der Dorfmitte 500 m über NN,
Höhenlage der Wirtschaftsflächen 470 bis 548 m über NN,
Gemarkungsfläche 733 ha.

Zu den Angaben “Zahlen & Fakten”

Den aktuellen Bevölkerungsstand und die Flächenerhebung der Gemeinde Limbach
erfahren Sie auf der Homepage des Statistischen Landesamts Baden Württemberg.

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