Das Museum

Erdgeschoss

Geologische und mineralogische Sammlung der Gemeinde Waldbrunn

Siebzig Jahre lang hat Karl Grathwohl  (1905-1982) Mineralien und Kristalle gesammelt: 3.000 Exponate aus Ländern aller Kontinente. Schwerpunkt seiner Sammlung bilden allerdings Fundstücke vom Katzenbuckel, den er auf ausgedehnten Wandertouren immer wieder besucht. Seine Tochter Judith stellte 1982 der Gemeinde Waldbrunn die einzigartige Sammlung ihres Vaters als Dauerleihgabe zur Verfügung. Seit Mai 2019 ist die Sammlung im Museum Wagenschwend zu sehen.

Bibliothek

Im Büro des Ortsvorstehers haben wir eine reiche Auswahl an Literatur zur regionalen Geschichte. Hier können Sie in Ruhe und bei einem Kaffee stöbern und lesen. 

Unteres Treppenhaus

Hier machen die Besucher eine erste Bekanntschaft mit Hanka Szendzielarz. Die junge hochgebildete Polin war als Kriegsgefangene nach Wagenschwend gekommen und war hier sehr beliebt. Bei einer Schießerei im Wagenschwender Gasthaus Linde war sie kurz vor Kriegsende zwischen die Fronten geraten und tödlich verletzt worden. Zuhause in Polen hinterließ sie Mann und Kind. Gerhard Schäfer vom Museumsverein hat Hankas Geschichte gemeinsam mit anderen recherchiert. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass Hankas Mann berühmter Untergrundkämpfer war, der heute als Nationalheld in Polen hoch verehrt wird.

1. Obergeschoß

Alte Musikinstrumente

Musikinstrumente sprechen eine Sprache, die in der ganzen Welt jeder versteht. Die Sammlung beinhaltet Instrumente aus der Region, die unter anderem auch eine musik-geschichtliche Entwicklung bezeugen. Zu sehen sind Holz- und Blechblasinstrumente, Streich- und Zupfinstrumente, sowie auch Knopf- und Tasten­instrumente. Trommelpfeifen vom hiesigen Spielmanns­zug aus den dreißiger Jahren, sowie Blasinstrumente aus der Gründer­zeit des Musik­vereins Eintracht 1928 Wagenschwend. Eine Besonderheit ist eine Violine eines unbekannten Meisters. Es ist ein Nachbau der Antonio-Stradivari-Geigen aus Cremona (wie im Resonanz­kasten der Geige vermerkt), mit einem geschnitzten Boden.

Barbierstube

Die Barbierzunft war sehr vielseitig, denn es wurde nicht nur rasiert und Haare geschnitten, sondern auch Locken, Wellen, Ondulieren, Thermische und Chemische Dauer­wellen, sowie auch Hochsteck- und Abendfrisuren her­gestellt. Auch die Perücken­macherkunst war ein Teil dieser Zunft, denn durch Tressieren, Knüpfen, Tam­burieren und Kordeln wurden Perücken (Postiches), Haarteile, Toupets und Zöpfe gefertigt. Weitere Dienst­leistungen wie Maniküre und Pediküre, Camou­flacieren und Schminken gehörten zum Tätigkeits­bereich. Zähne ziehen, Schröpfen und Aderlass machten den Barbier zum Wundheiler. Aus­gestellt sind Gegen­stände und Werkzeuge, die für diese Zunft notwendig waren, aus der Zeit um 1800 bis zur Gegen­wart. Im digitalen Bilderrahmen ist die Frisuren­mode von der Antike bis zur Gegenwart zu sehen.

Erze, Fossilien, Mineralien

Die Sammlung stammt von unserem Gründungs­mitglied Günther Brandt, der Hobbygeologe und im Bergbau tätig war. Zu sehen sind Erze, Fossilien und Mineralien, sowie unbearbeitete Edelsteine aus der ganzen Welt. Auch aus der Region Buchen sind kleine Muschelkalk-Ammoniten, sowie vom Katzenbuckel eine Baryt-Amethystdruse zu sehen. Alle Exponate sind nummeriert und gekenn­zeichnet nach Namen und Herkunft.

Geschichtsraum der Gemeinde Limbach

Bis zur Gemeindereform in den Jahren 1973 bis 1975 waren die sieben Ortsteile der Gemeinde Limbach selbstständig. Auf den Fahnen sind die Ortsteile mit den alten Wappen dargestellt, eine Luftbildaufnahme, historische Postkarten, die Erst­erwähnung, sowie Zahlen und Fakten. Eine Zeittafel der einzelnen Ortsteile zeigt wichtige Ereignisse von der Ersterwähnung bis heute.

Die Römer und der Limes in der Region

Dargestellt sind auf den Fahnen der Verlauf des Oden­waldlimes sowie auch des Obergermanischen-Raetischen Limes und im speziellen der Limesverlauf von Mudau bis Fahrenbach mit der Darstellung der Klein­kastelle und der nummerierten Wachtürme. Erläutert sind die Kleinkastelle Robern und Trienz. Ein Simsstein vom Klein­kastell (Höhnehaus) Robern und Tonscherben vom Kleinkastell Trienz und römische Münzen aus der Zeit des Limesbaues. Eine Nachbildung des Reliefs der Siegesgöttin Victoria befindet sich ebenfalls in der Sammlung. Das Original wurde 1896 durch die Reichs­limeskommission am Klein­kastell Robern gefunden und befindet sich im Römer­museum Osterburken. Zu sehen sind auch die neuesten luftarchäologischen Aufnahmen entlang des Limes.

Alte Rathausstube

Die Ausstellung zeigt Reste vom Inventar – Möbel und Gegenstände – des ehemaligen Rathauses in Wagenschwend. Außerdem Urkunden von der Züchter­­hoch­burg Wagenschwend, alte Gesetzesbücher und Stempel, sowie den alte Tresor der Gemeindekasse. Außerdem auf dem Gemeinderatstisch unter Glas einen Teil der Geschichte vom 24. Februar 1945, die als Buch erschienen ist.

Oberes Treppenhaus

Sammlung Trig Treadaway

Der Engländer Trig Treadaway wohnte von den Achtzigern bis 2016 in Wagenschwend. Treadaway war „Fellow of the Royal Entomological Society“ in London und ehren­amtlicher Mitarbeiter des Senckenberg  Museums in Frankfurt am Main. Sein Spezialgebiet: Lepidoptera (ins­besondere Tag­falter) der Philippinen und umliegender Areale. Seine Sammlung hat er dem Senckenberg-Museum vermacht, sie zählt zu den welt­weit größten Privat­sammlungen dieses Forschungs­gebietes. Wir zeigen hier Gegenstände, die Treadaway von seinen Schmetterlings­exkursionen mitge­bracht und dem Museum Wagen­schwend überlassen hat: Waffen, Macheten, Messer, Taschen, Schild usw. von Urein­wohnern der Inseln Nord Luzon und Süd Mindanano (Philippinen) West Irian (Neu Guinea-West Papua).

2. Obergeschoss

Schuhmacherwerkstatt

Die kleine Schuhmacherwerkstatt beinhaltet Werkzeuge, kleine Geräte, Maschinen sowie die Leisten eines Schusters um 1950. Es sind typische Werkzeuge und auch Leisten in allen Größen, um Schuhe herzustellen und Schuhe und Lederwaren zu reparieren. Wilhelm Roos stammte aus Robern und hatte seine Schuhmacher-Werkstatt in Scheringen.

Kloster Balsbach

Ein Rückblick in Bildern zeigt das Wirken der Clarissen-Kapuzinerinnen – einem kontemplativen Orden – im Kloster Balsbach. Dem politischen Druck aus Dresden gewichen, waren sie nach dem Krieg nach Würzburg-Oberzell und 1949 nach Balsbach gekommen und dort sesshaft geworden im Haus des Pfarrers Otto Lenz und seines Bruders Karl. 1951 begann der Klosterbau, die alte Kapelle wurde abgerissen und in den sechziger Jahren eine Kloster­kirche errichtet. In strenger Klausur lebten bis zu 20 Nonnen in diesem Kloster. Es wurden zeitweise auch Messgewänder und Fahnen hergestellt und restauriert. Im Jahr 2015 wurde das Klosterleben aus Altersgründen aufgegeben. Die letzten zehn Bewohnerinnen zogen in ein Altenheim nach Gengenbach.

Pfarrer und Ehrenbürger Ottmar Volz

Pfarrer Ottmar Volz wirkte über 40 Jahre in der Pfarrei Hl. Kreuz Wagenschwend-Balsbach. Eine Sammlung von Pfarr­briefen zeigt das christliche Leben in einer kleinen Pfarrei. Seine Kunst als Verfasser von Gedichten, Bildern und Scheren­schnitten ist unter anderem auch in den Pfarr­briefen ersichtlich. Die Bilddokumentation gibt einen Überblick über sein Wirken in der Pfarrei. 1995 wurde er zum Ehrenbürger der Gemeinde Limbach ernannt. Sakrale Gegenstände und Bilder der Volks­frömmigkeit ergänzen die Ausstellung.

Kellergeschoss

Mostkellerei, Bäckerei und Backhaus (im Aussenbereich)