Das MuWa

Das MuWa im Museum

Wir sind eins, zwei Museen
Ein reales (im alten Schulhaus, in der Mitte von Wagenschwend) und ein virtuelles Museum im Internet und den sozialen Medien. Während das eine traditionell am letzten Sonntag jeden Monats (oder nach telefonischer Vereinbarung) geöffnet hat, lädt das MuWa rund um die Uhr zum lesen, schauen und stöbern ein. Und Sie haben die Wahl, wann, wo und wie Sie uns besuchen.

Und warum ein MuWA? 
Ein Grund liegt in der Evolution des Reisens, der Recherche und der Mediennutzung. All das hat sich seit der Gründung des Museums vor 25 Jahren dramatisch verändert. Kombiniere: Wenn die Besucher nicht ins Museum kommen, kommt das Museum eben zu den Besuchern. Und das haben wir versucht.

Inzwischen kommen auf jeden Besucher vor Ort über tausend Besucher über diese Seite und unsere Seiten in den sozialen Medien. Mehr als 120.000 Besucher zählte das MuWa allein im Jahr 2024.

Die kulturelle DNA erhalten
Ein anderer Grund liegt in Rolle des Museums als Hüterin der kulturellen DNA des Dorfes, das sich in den letzten 70 Jahren ebenfalls rasant verändert hat. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft (im Nebenerwerb) ist verschwunden, doch die 700/800 Jahre alte Geschichte will erhalten und darf nicht vergessen werden. Denn, um George Orwell zu zitieren: „Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft“. Deshalb und aktuell verstehen wir das MuWa als Experimental- und Reallabor für dörfliche Museen.

Die große Mehrheit der rund 6.500 Museen in Deutschland sind Heimatmuseen, sie bilden das Fundament der Museumslandschaft. Für die Statistiker: Auf 100.000 Einwohner kommen 8,2 Museen: “Diese Einrichtungen übernehmen mehrere gesellschaftliche Aufgaben, denn neben dem Bewahren, Sammeln und Präsentieren von Sachzeugnissen erfüllen viele Heimatmuseen soziale Aufgaben.

Sie sind Orte der lokalen Erinnerung aber auch Orte der Gemeinschaft, des Zusammenkommens. Neudeutsch würde man sie vielleicht als „Place to be“ titulieren. Menschen mit dem gleichen Interesse an der Ortsge-schichte finden hier zusammen, tauschen sich aus und schaffen sich so ein Umfeld, in dem sie sich wohlfühlen können (Lars Lichtenberg, Museumsleiter, Historiker und Germanist, Heimatmuseen – Neue Perspektiven oder Auslaufmodell?).

Ob Heimatmuseum, Dorfmuseum, Volkskundemuseum, Orts- und Regionalgeschichtliches Museum, wildes Museum – das Institut für Museumsforschung

veröffentlich jährlich Zahlen und Statistiken rund um die heimische Museumslandschaft: lesenswert!

Wo das Internet zu einem Ort der blitzschnellen Vernetzung, des Austauschs von Nachrichten, der barrierefreien Interaktivität, des Kommentierens und Plauderns, aber auch des schnellen Zugriffs auf Information im beziehungslosen Nebeneinander geworden ist, bleiben die Gedächtnisinstitutionen (Bibliotheken, Archive, Museen und Mediatheken sowie Denkmal- und Städtebauliches Erbe) zuverlässige Räume des kulturellen Gedächtnisses und wirken je nach Bedarf als stabiler Vorratsspeicher von Informationen und als authentischer Echoraum und Ausgangspunkt für die Kommunikation mit vorangegangenen Generationen. Physische Orte, an denen sich Menschen real begegnen und direkt austauschen können und an denen nicht nur der über eine kulturelle Objektiviation transportierte Inhalt, sondern auch die Materialität der kulturellen Äußerung erfahrbar ist. (republica: Das Kulturelle Gedächtnis und die digitalen Geisteswissenschaften).