Erzählcafé Wagenschwend
Erzählcafés sind lockere Treffen, bei denen Menschen zusammenkommen, um Geschichten auszutauschen und einander zuzuhören. Sie bieten eine Plattform für den persönlichen Austausch von Erlebnissen, Erinnerungen und Gedanken. Oft steht ein bestimmten Thema im Mittelpunkt, das den Austausch anregt. Die Atmosphäre ist in der Regel gemütlich und einladend, wodurch eine vertrauensvolle Umgebung entsteht, die es den Teilnehmenden erleichtert, offen über ihre Erfahrungen zu sprechen. Ziel ist es, die Gemeinschaft zu stärken und interkulturelle Verständigung zu fördern.
Die Webseite zum Erzählcafé Buchen
Auch hier haben wir konzeptioniert, mitgemacht und aufgezeichnet: Willkommen im Erzählcafé! Cafés sind traditionell ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Unser Erzählcafé greift diese Tradition auf und setzt sie in einen regionalen Rahmen. Dabei steht die Mundart im Mittelpunkt. Sie ist zentraler Bestandteil regionaler Identität, insbesondere auf dem Land, und eine wichtige zwischenmenschliche Verbindung. Das Erzählcafé „treffe, trinke, tratsche“ bietet einen Raum um Erinnerungen auszutauschen und so zu reden, wie einem „der Schnawwel gewachse is“. So hält die Heimatsprache die kulturelle DNA einer Region lebendig und solch einen Ort möchten wir und können Sie mit unserem Erzählcafé erschaffen.
Mundart im Dreiländereck – Heimat zum Mitnehmen
Eine mundartliche Veranstaltung des Heimat- und Verkehrsvereins Mudau, maßgeblich initiiert von dem bekannten Heimat- und Mundartforscher Hans Slama, hier im Gespräch mit Friederike Kroitzsch:
Gespräch mit Hans Slama, Mundartforscher
Von Neckarelz über Mudau bis nach Hardheim – mit einem Abstecher nach Bayern. Der 73,8 Kilometer lange Mundartweg im Odenwald führt durch zehn Gemeinden, zwei Landkreise, zwei Bundesländer – und durch eine Vielzahl an Dialekten. Hans Slama, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins in Mudau, will so die sprachliche Vielfalt seiner Heimat bewahren.
Die Dialektvielfalt seiner Heimat hat Hans Slama immer fasziniert. Seit 20 Jahren ist er Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins in Mudau. Vor einiger Zeit haben sie hier einen Mundart-Stammtisch ins Leben gerufen. „Bei dem jeder sou babbeln ka, wie er ebbe sou babbele dudd.“ Und sie merkten schnell: „Das ist gar nicht mehr so einfach! Uns haben einige Wörter gefehlt, die wir in der Kindheit ganz selbstverständlich benutzt haben. Jetzt saßen wir da und mussten nachdenken, bis die uns wieder einfielen.“ Das hat ihn erschreckt – und er beschloss, etwas dagegen zu tun. Er wollte den Dialekt, zumindest in seiner jetzigen Form, bewahren und konservieren: „Wer weiß, in einigen Jahren fallen uns die Wörter sonst gar nicht mehr ein!“
Er wandte sich an das Bezirksmuseum in Buchen. Hier gibt es einen Sprachraum, in dem Mundartbeispiele aus der Region gesammelt werden. Dr. Isabell Arnstein vom Ludwig-Uhland-Institut der Universität Tübingen leitet das Projekt und war sofort begeistert, als Hans Slama ihr von seiner Idee eines Mundartwegs erzählte. „Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist der Norden Baden Württembergs und das bayerische Unterfranken extrem spannend“, erzählt sie. „Weil es dazu bisher kaum Forschung gibt.“ Keine Universitäten in der Nähe, wenig Lobby – über die Gründe kann auch sie nur spekulieren. „Wir sind hier im Grenzgebiet zwischen Baden, Bayern und Hessen – so am Rand lebt man immer etwas abgeschirmter.“









