80 Jahre Kriegsende

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Das Kriegsende in Wagenschwend wurde buchstäblich eingeläutet. Eigentlich wollte der Polizeidiener Josef Schneider den Volkssturm ausrufen, doch ein aufmerksamer Nachbar deutete diskret auf die Sherman Panzer, die bereits Stellung bezogen hatten … und so blieb es beim Läuten. Danach begannen die Amerikaner systematisch jedes Haus nach Waffen und verdächtigen Personen zu durchsuchen. Sie kamen auch an das Haus von Anneliese und ihrer Mutter – und was dann passierte, blieb allen Beteiligten noch lange in Erinnerung.

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Das Haus, das heute unser Museum ist, hatte im Lauf der Jahrzehnte viele Funktionen – und war lange Zeit Kindergarten und Schule im Dorf. Robert Stich, Jahrgang 1937, kann sich noch bestens daran erinnern. An Tante Erna, die Liebe und den tiefbraunen Lehrer, die vorübergehend einquartierte Wehrmacht, dann die einrückenden Amerikaner und, tatsächlich, jede Menge Kaugummis! Wie heimlich Schweine geschlachtet und Obrigkeiten an der Nase herumgeführt wurden, als Schwartemagen wertvoller als Geld und wie das Leben früher war – tauchen Sie ein in ein bewegtes Leben in einer bewegten Zeit.

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Vier Tote in einem Gasthaus tief im Odenwald – und ein Stück großer Weltgeschichte im kleinen Wagenschwend: In dem Dorf im Odenwald hat es im Februar 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, eine Schießerei gegeben, der vier Menschen zum Opfer fielen. Wie Figuren auf einem Schachbrett hatte das Schicksal sie quer durch die Welt aufeinander zubewegt, bis sie sich im Gasthaus “Linde” in Wagenschwend trafen. Unter ihnen: die polnische Zwangsarbeiterin Hanka Szendzielarz. Auch sie starb im Kugelhagel. Das Museum Wagenschwend hat aus den Recherchen rund um das Ereignis einen Film gemacht, der auch für Polen von großer Bedeutung ist: Denn bei den Recherchen stellte sich heraus, dass Zwangsarbeiterin Hanka mit einem Mann verheiratet war, der heute in Polen als Nationalheld verehrt wird.